Man spart sich lange Fahrzeiten, bekommt Familie und Arbeit besser unter einen Hut und kann konzentrierter Dinge erledigen: Homeoffice – Arbeiten von zu Hause. Ein großes Problem hierbei ist jedoch, dass die Cyber-Sicherheit in den eigenen vier Wänden oftmals vernachlässigt wird. Immer häufiger kommt es im Homeoffice zu Cyber Kriminalität.
Früher war es ein Benefit von eher größeren Unternehmen. In dem heutigen Corona Lockdown hat sich die Situation etwas verändert: Der Arbeitgeber soll den Beschäftigten im Falle von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten anbieten, auch zu Hause arbeiten zu können. Nur wenn zwingende betriebsbedingten Gründe dagegensprechen, ist kein Homeoffice notwendig. „Wer kann, arbeitet zu Hause“.
Doch welche Auswirkung hat das Homeoffice auf die Cyber Kriminalität?
Man sagt, die größte Cybergefahr sitzt 80cm vor dem Bildschirm. Der menschliche Faktor. Hier kommen verschiedene Umstände zusammen: Zum einen fühlen sich die Menschen in Ihrem privaten Umfeld sicherer oder halten sich eventuell nicht so streng an die IT-Sicherheitsrichtlinien des Arbeitgebers. Man ist schließlich zu Hause.
Zum anderen kommt es auf die technischen Voraussetzungen der Mitarbeiter an: Nutzen alle Mitarbeiter den gestellten Firmenlaptop? Oder ist das in der heutigen Zeit nicht umsetzbar gewesen und Mitarbeiter nutzen ihren eigenen Laptop? Wenn dies der Fall ist: Welche Firewall wird benutzt? Welcher Anti-virus? Und sind alle Updates etc. gemacht worden, um Cyber-Risiken zu vermeiden?
Die VPN Verbindung als Ursache von Cyber-Angriffen
Viele Unternehmer glauben, dass eine VPN Verbindung das Firmen-Netzwerk schützt. Dies ist grundsätzlich richtig. Ein VPN-Client gewährleistet eine sichere Verbindung bzw. Kommunikation von den Mitarbeitern im Homeoffice zum Firmenserver. Hier wird sichergestellt, dass die Daten nicht verloren gehen, abgefangen werden oder sonstige Cybergefahren entstehen.
Doch was passiert, wenn nicht die VPN Verbindung das Ziel ist, sondern sogar das Mittel zum Zweck. Wenn ein Mitarbeiter mit seinem infizierten Laptop eine VPN Verbindung aufbaut, gelangt die Ransomware unter Begleitschutz in das Firmennetz.
Die zu Beginn angesprochenen Unsicherheiten, unaufmerksame Mitarbeiter im Homeoffice, unzureichende technische Sicherheit und andere Schwachstellen werden hier durch die Angreifer ausgenutzt.
So hilft die Cyber Versicherung bei Cyber Kriminalität im Homeoffice
Hier kann eine Cyber Versicherung auch bei Homeoffice helfen: Neben dem finanziellen Schutz werden Mitarbeiter auch entsprechend geschult. Sie werden gezielt sensibilisiert, auf die Gefahren aufmerksam gemacht und über aktuell gängige und neue Angriffsmethoden informiert. Schlussendlich soll dadurch das größte Cyber-Risiko für das Unternehmen minimiert werden. Sinngemäß wird eine Art „menschliche Firewall“ erschaffen, die dazu führt, dass nicht Menschen die Schwachstelle in der Unternehmenssicherheit sind. Sondern das wichtigste Gut jedes Unternehmens – die Mitarbeiter – werden gezielt für das Sicherheitsdenken im Unternehmen angeregt.
Auch wenn der Corona Virus irgendwann besiegt wird, bleibt das Homeoffice bestehen. Die Gefahr, dass sich Cyber Kriminelle auf die Gegebenheiten anpassen und die Schwachstellen im heimischen Netzwerk ausnutzen, sollte im IT-Sicherheitskonzept beachtet werden.